
Landeanflug auf Madeira mitten im Atlantik. Das Flugzeug ist voller grauhaariger Mitreisender in Wanderschuhen. Ein Flugzeugliebhaber auf dem Sitz neben mir filmt mit seiner GoPro den spektakulären Landeanflug. Die kleine portugiesische Insel hat im Gegensatz zu ihren Nachbarn, den KANAREN, irgendwie ein altbackenes Image. Vielleicht kommt das auch vom Madeira Wein, der seine Liebhaber wohl eher in der Altersgruppe 60plus hat.
Ein guter Grund also einmal nach Madeira zu fliegen und zu schauen, ob die Vulkaninsel auch etwas für Menschen in den Zwanzigern und Dreizigern zu bieten hat. Am Ende habe ich gelernt: Madeira bietet Tropenfeeling direkt vor der Haustür und kann ein cooles Aktivreiseziel für alle Altersgruppen sein!
10 Tipps, was Ihr auf Madeira machen könnt, wenn Ihr noch jung seid und/oder nicht wandern wollt
#1 Tropischen Blumen beim Wachsen zu sehen
Madeira ist auch bekannt als die „Blumeninsel“. Auch wenn ich Stiefmütterchen, Primeln & Co in Deutschland nicht viel abgewinnen kann, bin ich ein großer Fan von tropischen Gewächsen jeder Art. Und die gibt in Form von Papageienblumen, afrikanische Liebesblumen und Orchideenbäume überall auf Madeira. Da auf Madeira das ganze Jahr über Frühling ist, blüht eigentlich immer gerade irgendwas am Wegesrand. Ein Tipp für alle, die sich Blumen mit Nachhause nehmen wollen: An den Abfluggates im Flughafen von Funchal gibt es einen großen, günstigen Blumenladen. Ihr könnt die Blumen also ganz bequem erst kurz vor Abflug kaufen.
#2 Canyoning – Wasserfälle herunterklettern
Canyoning heißt auf Deutsch so viel wie „Schluchtenwandern“. Mit ihre hohen Gipfel und ihren Wasserreichtum hat die Insel zahlreiche Wasserfälle zu bieten, die Ihr im Rahmen einer Canyoning Tour beklettern könnt. Einige Wasserfälle werdet Ihr wie auf einer Rutschbahn auf dem Po herunterrutschen. Natürlich seid Ihr bei den größeren Wasserfällen gut mit Seilen gesichert und in Begleitung eines Guides unterwegs. Ich selbst war blutige Anfängerin mit Höhenangst. Im Nachhinein war es ein aufregendes Erlebnis und eine ganz neue Perspektive auf die großartige wilde Natur Madeiras.
#3 Eine Bananenplantage besuchen
Nur vier Flugstunden von Deutschland entfernt Bananen direkt vom Baum essen? Madeira macht es möglich! Viele Bananeplantagen gibt es z.B. an der Südküste bei Ponto do Sol und Madalena do Mar.
#4 Ausblicke genießen ohne Wandern
Mit seinen hohen Gipfeln bietet Madeira viele wunderbare Aussichtspunkte. Auch für Nichtwanderer sind viele davon bequem mit dem Auto erreichbar. 🙂 Einen großartigen Ausblick habt Ihr vom Pico de Arieiro. Eine gut ausgebaute Asphaltstraße führt fast bis zum Gipfel nach oben. Durch die Passatwinde könnt Ihr auf Madeira viele spannende Wolkenformationen erleben.
#5 Nervenkitzel: Cabo Girao Skywalk
Eine Ausblicksplattform der etwas anderen Art ist der Cabo Girao Skywalk. Von einer Glasplattform blickt man 580m in die Tiefe. Die Glasplattform wurde übrigens der berühmten Plattform am Grand Canyon nachempfunden.
#6 Maracuja-Insel Madeira ♥
Ich liebe Maracujas – oder Passionsfrüchte, wie sie auch genannt werden. Vor meinem Madeira Urlaub wusste ich nicht, wie viele Arten Maracujas es tatsächlich gibt. Denn Madeira ist DIE Maracuja-Insel. Mein persönliches Highlight war übrigens die „Maracuja-Banane“ – ein Mix aus beiden Früchten, die vom Aussehen her allerdings an eine Mango erinnert. Einen guten Überblick über die vielen Arten von Maracujas bekommt Ihr in der niedlichen Markthalle in Funchal.
#7 Günstiger Urlaub im Design-Hotel
Für sein eher älteres Touristenklientel, gibt es in der Hauptstadt Funchal überraschend coole Design-Hotels. Einige bieten einen Infinitypool auf dem Dach mit wunderbarem Ausblick über die Dächer Funchals. Empfehlenswert sind zum Beispiel das The Vine Hotel, das Castanheira Boutique Hotel, The Market Place by Storyteller und Studios Funchal by Petit Hotels. Die letzte beiden kosten deutlich unter 100 Euro die Nacht. (Foto 1: The Vine Hotel, Foto 2: The Market Place)
#8 Krasse Landeanflüge beobachten
Der Flughafen von Funchal gilt aufgrund der Scherwinde und der Anflugroute mit einer steilen 180 Grad Kurve kurz vor der Landung als der schwierigste Flughafen Europas. Piloten, die hier landen wollen, müssen Extra-Trainings absolvieren. Viele Flugzeuge fliegen aufgrund der Winde regelrecht schief an und drehen das Flugzeug erst kurz vor der Landung. Dieses Schauspiel könnt Ihr jeden Tag beobachten. Planespotter kommen in Funchal sehr dicht an die Start- und Landebahn heran.
#9 Gemälde auf Haustüren in Funchal ansehen
Ein Tipp für Kunstliebhaber: In der Rua de Santa Maria in Funchal haben verschiedene Künstler Haustüren bemalt. Auf der Straße befinden sich außerdem viele nette Cafès und Bars, die zu einer Pause einladen.
#10 Eine Jeep-Safari machen
Wer selber nicht Autofahren möchte auf Madeira oder die unbefestigten Straßen im Inselinnern erkunden möchte, dem empfehle ich eine Jeep Safari. Portugal ist günstig und der Spaß kostet bei vielen Anbietern nur 25-35 Euro pro Tour. Achterbahnfeeling auf einigen Stecken inklusive.
Ich meine, dass wir die meisten der von Dir vorgeschlagenen Aktivitäten noch als Rentner auf Madeira gemacht haben! Sehr schöne Fotos!
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